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  • THOMAS GAUL | FACHJOURNALIST FÜR BIOENERGIE | AGRARWIRTSCHAFT
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Neue Förderung für Holz im Kurzumtrieb

Das Anpflanzen von Energieholz auf dem Acker wird künftig lohnender. Denn im Rahmen der GAK (Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz) wird die Anlage von Kurzumtriebsplantagen (KUP) finanziell gefördert. Der Zuschuss für KUP wird einmalig gewährt und kann maximal 1 200 Euro/ ha, jedoch höchstens bis zu 40 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten betragen. Gefördert werden KUP bis zu einer Fläche von bis zu 10 ha je Antragsteller. Angepflanzt werden müssen mindestens 3 000 Bäume je ha. Die Fläche muss dann für mindestens 12 Jahre auf diese Weise genutzt werden. Zu den Bundesländern, die KUP im Rahmen der GAK fördern, gehören Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Thüringen. Das Investitionsvolumen muss mindestens 7 500 Euro betragen. „Durch die Förderung erhöht sich der Deckungsbeitrag um 100 Euro jährlich“ sagt Clemens von König, Geschäftsführer der agraligna. Das Unternehmen aus dem niedersächsischen Beuchte bei Wolfenbüttel bietet Dienstleistungen rund um die Anlage von KUP an. Zusammen mit seinem Partner Hans-Georg von Engelbrechten sind die beiden Landwirte „Energieholzpioniere“. So wurde Beuchte zum Bioenergiedorf, in dem seit 2008 der Wärmebedarf von 65 Haushalten nicht mehr mit Gas und Öl erfolgt, sondern auf die Wärmeversorgung von Holzhackschnitzeln aus Kurzumtrieb umgestellt wurde.

Mit KUP lässt sich auf Ackerflächen holzartige Biomasse erzeugen. Angepflanzt werden Pappeln und Weiden, die im Sinne der EU-Vorgaben Ackerkulturen sind. Die KUP-Fläche gilt damit im Agrarantrag als prämienberechtigte Dauerkultur. Alternativ lässt sich die KUP im Rahmen des „Greening“ als Ökologische Vorrangfläche anrechnen, allerdings nur mit dem Faktor 0,3. Ein streifenförmiger Anbau dagegen (Agroforst) wird mit dem Faktor 1,3 gewichtet. Gerade auf Grenzstandorten lassen sich durch die Nutzung im Kurzumtrieb durch den extensiven Anbau Gewinne erzielen. Dazu zählen nicht nur Flächen mit geringen Bodenpunkten, sondern auch kleinere Flächen oder mit ungünstigem Zuschnitt. Die holzartige Biomasse wird entweder mit einem Feldhäcksler geerntet, der direkt an Ort und Stelle Hackschnitzel produziert, oder die Bäume werden geerntet und nach einer Lagerung am Feldrand zu einem späteren Zeitpunkt gehackt.

THOMAS GAUL

Erschienen in top agar 09/2015